Platinangebot durch Streiks bedroht
Platin gibt im Wochenverlauf nach und notiert am Freitag bei 1.455 US-Dollar je Feinunze. Doch im Gegensatz zu Gold selbst hat Platin den Goldcrash Mitte April besser überstanden und notiert fast wieder auf dem Ausgangsniveau. Auch nach den Fundamentaldaten spricht viel für einen höheren Platinpreis.
Erneut Streiks in Südafrika
In Südafrika, dem wichtigsten Platinproduzenten der Welt, ist es am Freitag wieder zu Streiks gekommen. Die Minenarbeiter bei Lonim, der Nummer drei in der Platinbranche, legten ihre Arbeit nieder. Der wilde Streik führte zu einem Produktionsstopp in allen 13 Schächten des Unternehmens. Nun wird befürchtet das sich die Streiks auf andere Minenunternehmen ausweiten könnten.
Die Situation erinnert an die Situation im vergangenen April. Damals hatte es bei Ausschreitungen zwischen rivalisierenden Gewerkschaften 34 Tote gegeben. Die erkämpften Lohnerhöhungen belasteten die Profitmargen und führten zu Kapazitätskürzungen und Massenentlassungen. In der Folge war das Platinangebot deutlich limitiert.
Angebotsdefizit dürfte sich verschärfen
Bereits heute rechnen Analysten mit einem deutlichen Angebotsdefizit bei Platin und Palladium. Durch eine steigende Nachfrage und ein sinkendes Angebot dürfte, sich dies laut der Rohstoff-Experten von Credit Suisse noch verschärfen. „Wir rechnen bei beiden Metallen mit höheren Preisen“, so das Fazit der Analysten.
Die Platin-Lieferungen aus Südafrika, die etwa 70 Prozents des weltweiten Angebots ausmachen, befinden sich derzeit schon auf einem 12-Monats-Tief.