Mais-Engpass in den USA lässt Preis steigen
Der Maispreis stieg in dieser Woche deutlich um 7,6 Prozent und notierte am Freitagabend bei 598 US-Cent je Scheffel Mais.
Mais als Futtermittel wieder beliebter
Durch den langfristig gesehen niedrigen Kurs steht Mais wieder häufiger auf der Liste der Futtermittel: Das World Grain Council rechnet damit, dass in der Saison 2012/13 mit 515,4 Millionen Tonnen Mais rund 5,3 Prozent mehr verfüttert werden als im Vorjahr. Im Vergleich dazu soll die Verwendung von Weizen als Futtermittel um 9,2 Prozent auf 128,8 Millionen Tonnen zurück gehen.
US-Lagerbestände auf Tiefstand
In den USA, dem wichtigsten Maisexporteur der Welt, fallen die Lagerbestände auf den niedrigsten Stand seit 16 Jahren. Für den August, also kurz vor der neuen Ernte, rechnet das US-Landwirtschaftsministerium mit einem Lagerbestand von 851 Millionen Scheffel. Da die USA rund 40 Prozent der weltweiten Maiserträge produzieren, könnte ein Engpass die Lebensmittelpreise in den Abnehmerländern wie Mexiko, Japan und China steigen lassen. 2008 kam es nach deutlichen Preisanstiegen zu schweren Unruhen mit Todesopfern.
Farmer spekulieren auf steigende Preise
Die Fundamentaldaten deuten auf ein Angebotsdefizit hin. Experten warnen zudem davor den offiziellen Schätzungen des US-Landwirtschaftsministeriums zu viel Bedeutung beizumessen: Die Behörde soll Ernteausfälle in Südamerika unter- und das Angebot in den USA überschätzen, warnt etwa Rohstoffexperte John Macintosh von Rand Financial Services. Zudem sollen viele Farmer den Mais zurückhalten um damit auf weiter steigende Preise zu spekulieren.
Weizen hingegen kann nur leicht im Vergleich zur Vorwoche zulegen und notierte am Freitag vor Börsenschluss bei 629 US-Cent je Scheffel Weizen.